Gold für Burghardt, Craft, Heinle und Mihambo bei U23-EM in Tallinn
  13.07.2015 •     BLV


Der letzte Tag der U23-Europameisterschaften brachte nochmals zahlreiche gute Finalplatzierungen und Medaillen für das Deutsche Team, das in der Nationenwertung die Spitzenposition behaupten konnte. Wesentlichen Anteil am Erfolg der DLV-Mannschaft in Tallinn hatten die baden-württembergischen Athleten.

Überragend waren die beiden Siege von Shanice Craft (MTG Mannheim) und Malaika Mihambo (LG Kurpfalz). Shanice Craft beherrschte nach ihrer Silbermedaille im Kugelstoßen die Konkurrenz im Diskuswurffinale. Mit 63,83 Metern lag sie am Ende über zweieinhalb Meter vor ihren Teamkameradinnen Anna Rüh und Kristin Pudenz. Den EM-Titel im Weitsprung brachte Malaika Mihambo bereits im ersten Durchgang unter Dach und Fach. Die 6,73 Meter, die sie vorlegte, konnten von keiner Konkurrentin überboten werden. Ebenfalls Gold gab es für die Zweitplatzierte im 100 Meter-Sprint Alexandra Burghardt (MTG Mannheim) im 4x100 Meter-Team des DLV. Das deutsche Quartett war in 43,47 Sekunden den Konkurrentinnen klar überlegen. Der Weitspringer Fabian Heinle (LAV Stadtwerke Tübingen) sprang bereits am Freitag in seinem fünften Versuch auf 8,14 Meter. Damit war er am nicht zu schlagen und wurde erster deutscher U23-Europameister im Weitsprung.
Für Jackie Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) brachte die U23-EM einen großen Schritt nach vorne. Nach ihrem Leistungssprung auf 56,62 Sekunden im Halbfinale stimmte heute im Finale der Rhythmus allerdings nicht mehr. Sie musste die Konkurrenz ziehen lassen und sich mit Rang acht in 58,14 Sekunden begnügen. Trotzdem kann die Tübingerin schon allein den Einzug ins Finale als großen Erfolg verbuchen.

Direkt mit dem Finale ging es am letzten Tag der U23-EM für 1500 Meter-Läuferin Hanna Klein los. In einem für eine Meisterschaft untypisch schnellen Rennen hielt sich die Schorndorferin wacker und spurtete am Ende auf Rang acht in 4:16,01 Minuten.

Licht und Schatten lagen auch Tallinn eng beieinander. So katapultierte sich Zehnkämpfer Tim Nowak (SSV Ulm 1846) nach einem "Nuller" im Diskuswurf aus dem Rennen um die Medaillen. Alle drei Diskus-Versuche des Ulmers landetem im Netz; der dritte sogar aus dem Stand. Damit hatte er - ausgerechnet der beste Diskuswerfer im Feld - eine aussichtsreiche Ausgangsposition im Kampf um die Medaillen aus der Hand gegeben. Der „Salto Nullo“ im Diskuswurf war umso tragischer, da Tim Nowak mit 14,49 Sekunden über 110 Meter Hürden sehr gut in den zweiten Wettkampf-Tag gestartet war. Nach sechs Disziplinen hatte er 4.985 Punkte gesammelt und lag damit 107 Zähler über seinem Zwischenergebnis aus Ulm.

Auch für Raphael Müller (VfB Stuttgart) verlief sein erster Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft im DLV 4x100 Meter-Team nicht gerade glücklich. Nach Platz 6 im Vorlauf in 40,17 Sekunden folgte ein Wechselbad der Gefühle. Nach der Disqualifikation der italienischen und der polnischen Mannschaft rückte das DLV-Quartett zunächst als 8. Mannschaft ins Finale nach. Allerdings durften sich die deutschen Sprinter nur eine kurz freuen: Videobilder belegten, dass Maximilian Ruth in der Zielkurve mehrmals auf die Linie seiner Bahn getreten war. So fand das Finale ohne die Deutschen statt.

Nach ihren ausgezeichneten Leistungssteigerungen im Vor- (13,64 Sekunden) und Zwischenlauf (13,36 Sekunden) über 100 Meter Hürden belegte Ricarda Lobe von der MTG Mannheim bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft in 13,52 Sekunden einen hervorragenden siebten Platz.

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