Nach 7 Jahren kehrt Hallen-DM nach Karlsruhe zurück

  24.01.2006    BLV
Zum ersten Mal seit sieben Jahren und zum insgesamt fünften Mal finden in Karlsruhe am 25. und 26. Februar wieder die Deutschen Hallen-Meisterschaften statt. Damit sind große Erinnerungen verbunden. 1992 sprang dort die Leverkusenerin Heike Henkel mit 2,07 m den immer noch gültigen Hallen-Weltrekord im Hochsprung.

Aber auch die lokale Komponente wird bei der Veranstaltung diesmal eine große Rolle spielen. „Wir freuen uns, dass sich unsere regionalen Athleten, auch der zweiten und dritten Reihe, hier präsentieren können, nachdem wir keine Meisterschaft im Freien ausrichten können“, sagte Roland Frey, Vizepräsident Sport des Badischen Leichtathletik-Verbandes, am vergangenen Donnerstag bei einer DLV-Pressekonferenz.

Er versprach auch: „Leichtathletik in Karlsruhe kann begeisterungsfähig sein, die letzte Hallen-DM hier war an beiden Tagen ausverkauft. Wir werden in den nächsten Wochen noch die Werbetrommel rühren.“ In diesem Zusammenhang sind auch Autogrammstunden mit der Vize-Weltmeisterin im Speerwurf, Christina Obergföll (LG Offenburg), und Kirsten Bolm (MTG Mannheim) geplant.

Die Hürdensprinterin erinnert sich mit Karlsruhe auch an die ersten Deutschen Meisterschaften, bei denen sie gelaufen ist. Schmunzelnd erzählte sie: „Damals bin ich an der ersten Hürde stehen geblieben, diesmal möchte ich durchkommen. Natürlich ist es das Ziel, meinen Titel zu verteidigen. Außerdem ist es auch ein Schritt zur Vorbereitung auf die Hallen-WM in Moskau.“

Ihr Coach, der DLV-Disziplintrainer Rüdiger Harksen, sagte auch, dass Kirsten Bolm die Favoritin sei. Trotzdem meinte er: „Es wird spannend. Es war für uns immer toll, in Karlsruhe zu laufen. Der Hürdensprint ist hier auch immer eine lokal geprägte Disziplin.“
Norbert Brenner, stellvertretender Generalsekretär des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sagte zur Gestaltung der Ticketpreise bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften und zur Familienkarte, die zwei Erwachsenen und zwei Kindern bis 14 Jahren Spitzen-Leichtathletik zu einem Tagespaket für 23 bzw. 26 Euro bietet: „Es ist für uns eine gewisse Verpflichtung, familienfreundliche Preise anbieten zu können. Der Vorverkauf läuft bereits. Wir gehen aber auch davon aus, dass noch an der Tageskasse viele Karten verkauft werden.“
Bedingt durch die Terminkollision mit den Olympischen Spielen wird versucht, eine Fernsehpräsenz der Veranstaltung mit möglichst großer Verbreitung in den dritten Programmen zu erreichen.

Norbert Brenner stellte die gute Zusammenarbeit mit den Vor-Ort-Organisatoren heraus: „Karlsruhe war schon immer ein sehr, sehr guter Partner. Wir sind froh, dass wir wieder hier sein können.“ Er erklärte auch, warum es trotzdem sieben Jahre dauerte, bis die Titelkämpfe nach Baden zurückkehrten: „In der Vergangenheit gab es oft Terminprobleme, nachdem die Europahalle sehr, sehr gut ausgebucht ist.“

Der Innenbereich der Arena wurde im Hinblick auf die Meisterschaften verbessert. Damit stehen nun im Sprint acht Bahnen zur Verfügung. Befürchtungen, dass die bekannt schnelle Bahn dadurch an Qualität verlieren könnte, gibt es aber keine. Andreas Busse von der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH erklärte dazu: „Es ist nur die Oberfläche abgefräst wurden, ein sehr geringer 3-Millimeter-Belag.“

Davon werden die Athletinnen und Athleten in den nächsten Wochen bei gleich fünf Veranstaltungen, darunter neben den Deutschen Hallen-Meisterschaften auch das international bestens besetzte BW-Bank-Meeting am 29. Januar, profitieren können. Andreas Busse stellte fest: „Die nächsten Wochen werden in der Europahalle sehr im Zeichen der Leichtathletik stehen.“

Die Deutschen Hallen-Meisterschaften sind auch die letzte Station auf dem Weg zur Hallen-WM in Moskau. Nach den Titelkämpfen nominiert der DLV seine Mannschaft für den Hallen-Europacup in Lievin (Frankreich) und den internationalen Saisonhöhepunkt in Russland.

DLV